Mittwoch, 27. März 2024

Freestyle Linie - Basic 1

Der gestrige Übungsabend brachte uns zwar die Freiheiten einer Freestyle-Arbeit, gleichzeitig gab es aber auch die Vorgabe, dass es sich um ein linienbetontes Arrangement in aufrechter Ausrichtung und mit engem Fuß handeln sollte. Also Freiheit mit Einschränkungen. 
Dieses Arrangement stellt den Auftakt einer Serie dar, bei der nacheinander die Grundmuster und Anordnungsmöglichkeiten der Basisformen des neuen Freestyle durchgespielt werden. Demnächst folgen noch eine schräge Form mit geteiltem Fuß und eine horizontale Ausrichtung mit perspektivischer Anordnung. 

Das Material wurde großteils zur Verfügung gestellt, wer wollte, konnte aber auch eigene Pflanzen mitbringen. Da zwei Blumensorten (Anemonen oder Narzissen) im Überraschungspaket enthalten waren, konnte jeder für sich selbst entscheiden, welche der beiden Blumen denn das Hauptmaterial der Arbeit sein sollte. 
An Begleitpflanzen gab es neben den Narzissenblättern noch Frauenmantel, Salal-Blätter und Grevillea, die noch von der Chapter-Ausstellung übriggeblieben war. 

Trotz der Einschränkung in den Vorgaben entstanden vielfältige Arrangements, die nach und nach durch Hausübungen ergänzt werden.

Freitag, 15. März 2024

Chapterausstellung Tachibana-Kadokai in Wien

Gestern fand die feierliche Eröffnung der Chapterausstellung der Ikebana-Gesellschaft Deutschland West Tachibana-Kadokai statt. Mitglieder aus Deutschland und Österreich fanden sich im Festsaal des Amtshauses Alsergrund ein, um ihre Arbeiten passend zum Titel der Ausstellung – 'Unter Kirschblüten' – zu gestalten. Die Ausstellung kann noch bis Sonntag, 17. März 2024 besucht werden.
Einige unserer Study Group-Mitglieder sind auch mit dem Chapter verbunden und wer konnte, nutzte die Gelegenheit, an einer Ausstellung quasi 'vor der Haustüre' teilzunehmen. 

Die Wiener Gruppen des Chapters veranstalten traditionellerweise ihre Ausstellungen im Amtshaus und so war diese Örtlichkeit auch die logische Wahl für die Chapterausstellung. Es wurde ein Überblick über die Stile des Ikenobō Ikebana geboten, vom frühen tatehana bis hin zum modernen Rikka shimpūtai. Zusätzlich zu den Einzelarrangements wurde auch ein großes Freestyle als Gruppenarbeit beigesteuert. 

Die Eröffnung war sehr stimmungsvoll und wurde durch hervorragende musikalische Darbietungen mit Shakuhachi (japanische Bambusflöte) und Trommel untermalt. Neben den Angehörigen des Chapter-Präsidiums und der Bezirksvorsteherin als Hausherrin nahmen der japanische Gesandte in Österreich und die Direktorin des japanischen Kulturinstitutes an der Eröffnung teil. 

Bilder der Eröffnung und der Arrangements werden zu einem späteren Zeitpunkt auf der Website des Chapters veröffentlicht. Hier nun die Arbeiten der Teilnehmerinnen aus unserer Gruppe.

kleines modernes Rikka suna-no-mono

Rikka shimpūtai und Shōka shōfūtai nishu-ike

Mittwoch, 13. März 2024

Shōka mit Weide

Für unseren gestrigen Übungsabend zum Thema Shōka nishu-ike mit Weide hatten wir eine feintriebige Weide mit süßen Kätzchen zur Verfügung. Leider hatten die dünnen Triebe den Nachteil, dass sie im kenzan nicht immer ganz stabil standen, wodurch beim Transport zum Fotoplatz die eine oder andere Linie verrutscht ist. Und da dort meist Gedränge herrscht und jeder möglichst schnell fotografieren möchte, fällt der Fehler erst beim Hochladen der Bilder auf. Dann ist das Arrangement ungünstigerweise nicht mehr greifbar. 

Im Programm hieß es, dass zur Weide Frühlingsblumen kombiniert werden sollen. Da zur feinen Weide dicke Tulpen aber nicht gut gepasst hätten (und weil die Großmarkttulpen überwiegend miserable Blätter haben, die sofort schlapp machen), gab es im Überraschungspaket einfachblühende Spraynelken. 
Alternativ wären auch Hollandiris möglich gewesen, aber die Spraynelken halten einfach länger durch. Schließlich will man sich nach all der Mühe noch eine Weile am Arrangement erfreuen. 

Die dünnen Weidenzweige luden dazu ein, anstelle der Standardform die eine oder andere Variation zu versuchen. So konnten wir schlussendlich auch zwei betsuden-Arrangements betrachten – einmal jodan-nagashi mit einem schwingenden ushiro-ashirai und dann noch ein uchi-soe kombiniert mit hidari-tai (wobei allerdings das Foto nicht ganz ideal geworden ist). 
Unter den Hausübungen findet sich auch ein Arrangement mit Trauerweide, ein Material, das für den Kurs in entsprechender Menge leider nicht erhältlich ist. Außerdem haben die Trauerweiden hier in Wien bereits voll ausgewachsene Kätzchen ausgebildet und unzählige Blätter angesetzt. 

Für einige von uns wird die Woche ikebanamäßig ziemlich stressig, es steht nämlich die Chapterausstellung des Tachibana-Kadokai-Chapters an, die in diesem Jahr in Wien stattfindet. Da nutzt man doch gleich die Möglichkeit, wenn der Ausstellungsort quasi vor der Haustüre liegt. Fotos unserer Beiträge folgen. 

Hier nun die Bilder des Übungsabends und die Hausübungen. Ein Freestyle-Arrangement hat sich ebenfalls dazugesellt, wobei allerdings keine Weide verwendet wurde. Beim nächsten Übungsabend steht dann Freestyle für alle auf dem Programm, da kann man sich dann wieder so richtig austoben.

Mittwoch, 28. Februar 2024

'Eis & Schnee'

Ein Übungsabend so knapp nach einem doch anstrengenden Workshop, da ist die TN-Zahl naturgemäß etwas geringer als sonst. Außerdem wirkte das Thema vielleicht ein wenig abschreckend. Es lautete 'abstraktes Ikebana Eis & Schnee', und vermutlich konnten sich einige nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Da waren wohl die Vorab-Informationen unzureichend.

Im Jänner haben wir eine natürliche Landschaft gearbeitet, jetzt sollte das Thema von der abstrakten Seite her angegangen werden. Dabei werden die Pflanzen nicht mehr als Pflanzen selbst verwendet, sondern liefern Farbe, Form und Textur als Gestaltungselemente. Das klingt ziemlich hochtrabend und kann einschüchternd wirken. 

Die meisten unserer Arbeiten waren nach wie vor landschaftlich angehaucht, aber durch die Verwendung nonfloralen Materials und mittels Farbgestaltung entstanden doch Werke, welche den Eindruck des Winters wiedergaben. Erschwerend wirkte natürlich auch, dass es derzeit viel mehr nach Frühling als nach Winter aussieht und die Blumenhandlungen und Gärtnereien hauptsächlich Frühlingsblumen anbieten. Aber immerhin konnten wir uns dem Thema annähern und wenn wir wieder einmal abstrakt arbeiten sollen, wissen wir bereits, worauf wir achten müssen. 

Hier nun unsere Arbeiten vor Ort und von daheim aus.